Unglaublich aber doch wahr, es kommt Bewegung in die Sache
, der Wasserverband stimmt am 09.10.2013 für eine Variante 3c mit Erhalt und Ausbau der Rüflensmühle. Damit sind wir heute an dem Punkte, den ich vor genau 2,5 Jahren bereits vorgeschlagen hatte - für eine ein zügige Umsetzung des Hochwasserschutzes für Oppenweiler und Backnang.
Im April 2012 hatte man noch einstimmig für meine Enteignung gestimmt. Was in den 2,5 Jahren dazwischen passiert ist, kann jeder in diesem Blog umfangreich nachlesen!
Beitrag dazu aus der Stuttgarter Zeitung vom 16.10.2013.
Mit
Schreiben vom 10. April 2011 an das Landratsamt Rems-Murr-Kreis habe
ich meinen Kraftwerksausbau beantragt, den Herren Dr. Strobel und Jäger
vom Wasserverband hatte ich Monate vorher von meiner Planung
persönlich im Detail unterrichtet. Im Antrag an das LRA bereits enthalten der
Integrationsvorschlag für die Rüflensmühle in das geplante
Rückhaltebecken. Zum damaligen Zeitpunkt gab es noch keine Variante 3a
oder 3b, sondern nur die Variante 3 (siehe Bild):
[...]
Aus
meiner Sicht ist die „neue Murr“ als reiner Hochwasserentlastungskanal (mit Lage
innerhalb des Rückhaltebeckens) zu sehen und zu planen. Dieser
Hochwasserentlastungskanal könnte beispielsweise mit einem modernen
Schlauchwehr vom vorhandenen Altarm der Murr abgetrennt werden. Damit wäre eine
Trennung zwischen Staugebiet meines Kraftwerkes und „neuer Murr“ zur Haltung
des Oberwasserspiegels möglich.
Diese
Lösung hätte gegenüber der Verbandslösung mit Verfüllung des Flussquerschnittes
und rauer Rampe den weiteren Vorteil, dass nur bei sehr großen
Hochwasserabflüssen die angrenzenden landwirtschaftlichen Flächen überflutet würden.
Durch das derzeit vom Verband geplante Querbauwerk käme es vermutlich regelmäßig,
auch bei geringeren Hochwasserabflüssen (unterhalb der Regelabgabe des
Rückhaltebeckens), zur Überflutung der angrenzenden Wiesen bzw. Ackerflächen.
Weiter schlage
ich vor, den Altarm der Murr im Sinne der WRRL aufzuwerten und durchgängig zu gestalten.
Bedingt durch den Kraftwerksneubau wäre eine nahezu dauerhafte Durchströmung
des Altarmes mit ausreichend Wasser ab dem Kraftwerksauslauf (derzeitiger
Leerschuss des vorhandenen Kraftwerkes) gegeben. Das
neue Kraftwerk wird so geplant, dass diese Turbine besonders mit geringen
Niedrigwasserdurchflüssen zurechtkommt.
[...]
Die
Sohle des Altarmes könnte dann im Zuge der Renaturierung durch den Verband auf
ein Höhenniveau des bisherigen Triebwerkkanals vertieft werden, um eine
zusätzliche Fallhöhe für das neue Kraftwerk zu erzielen (inkl. Tieferlegung der
vorhandenen Pegelschwelle). Gleichzeitig könnte eine abwechslungsreiche Sohle
mit Bepflanzung an den Ufern gestaltet werden.
[...]
Der
Bereich
des Altarmes (Oberstrom) zwischen neuem Triebwerksauslauf und Damm des
Hochwasserverbandes könnte bis auf die Höhe der Querschwelle verfüllt
und als
naturnaher Auenbereich mit eventuell kleinerem „Wildbach“ gestaltet und
bepflanzt werden. Die Wildbachstruktur würde bei den Abflüssen [...] an
ca. 100 Tagen im Jahr mit Abflüssen über eine Mindestwasserregelung
durchströmt werden. Dies könnte
beispielsweise durch eine Überströmung der seitlichen Begrenzung des
neuen
Triebwerkskanales erfolgen, ähnlich einem Streichwehr, wie es noch vor
110
Jahren an diesem Standort über Jahrhunderte hinweg vorhanden war.
[...]
Ich
hoffe, ich konnte Ihnen aufzeigen und verdeutlichen, dass ich mir sehr viele
Gedanken in Bezug auf ein Miteinander von Natur und Kraftwerk gemacht habe. Aus
meiner Sicht ist es möglich, das Kraftwerk in eine ökologisch wertvolle und
aufgewertete Flusslandschaft zu integrieren. Diese einmalige Chance bietet sich
heute durch die geplante große Baumaßnahme des Hochwasserzweckverbandes.