Rüflensmühle

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Sonntag, 6. Mai 2012

Leserbrief in der BKZ vom 05.05.2012: Statement Herr Jäger zum Bebauungsplan Seelenwinkel

Dieser Leserbrief (siehe unten) wurde heute in der Backnanger Kreiszeitung abgedruckt. Inzwischen hat sich Herr Bürgermeister Jäger zum Bebauungsplan geäußert, der Leserbrief war davor aber schon bei der Zeitung. Naja, geändert hätte es an meiner Meinung nichts.

Fairerweise aber Herrn Jägers Meinung dazu; in seinem Brief vom 30.04.2012 schreibt er:

"bei dem Bebauungsplan Seelenwinkel I, der aus dem Jahr 1958 stammt, handelt es sich im baurechtlichen Sinne um einen nicht qualifizierten Bebauungsplan. Große Teile des heute bestehenden Gewerbegebietes Seelenwinkel liegen jedoch im später erlassenen Geltungsbereich qualifizierter Bebauungspläne Seelenwinkel II und Seelenwinkel III."

Dies bedeutet also ganz einfach folgendes: laut Herrn Jäger in der Stuttgarter Zeitung wusste die Familie Lind 1957, dass es ein hochwassergefährdetes Gebiet ist (ich wäre mir da nicht einmal so sicher, da die Familie erst kurz vorher aus dem europäischen Ausland nach Deutschland gekommen ist); demnach mussten aber ganz sicher ALLE, die nach den Linds gebaut haben, dies ebenfalls gewusst haben, also auch die Gemeindeverwaltung selbst!

Wie kann dann die Gemeinde Oppenweiler einen "qualifizierten Bebauungsplan" für ein davor bereits bekanntes, hochwassergefährdetes Gebiete erlassen und dann einfach Familie Lind aussparen? Diese Frage werde ich Herrn Jäger jetzt einmal stellen, sind wir auf seine Antwort gespannt. Ich halte es noch immer für absolut rücksichtslos, was die Gemeinde mit der Familie Lind hier treibt, wenn man Teile von Seelenwinkel mit Dämmen auf Kosten des Steuerzahlers schützt und die Familie Lind keinerlei Schutz bekommt.


Leserbrief: Eiszeit an der Murr

An der Rems gibt es Tauwetter in Sachen Hochwasserschutz. Das ist doch für alle Betroffenen an der Rems eine sehr gute Nachricht. Leider ist die Rems wohl in einer ganz anderen Klimazone als die Murr. An der Murr gibt es kein Tauwetter in Sachen Hochwasserschutz in Oppenweiler. An der Murr ist tiefste Eiszeit. Es gibt hier auch keinen Verbandsvorsitzenden, der – wie der Schorndorfer Oberbürgermeister – „um Kompromisse und einen Neuanfang“ bemüht ist. Obwohl: Hat Herr Bürgermeister und Verbandsvorsitzender Steffen  Jäger nicht in der BKZ vom November einmal gesagt: „Wir versuchen alles, dass beide Planungen vereinbar miteinander sind“? Alles ist aus meiner Sicht sehr viel, oder meinen Sie nicht? Seltsamerweise gab es rund drei Wochen später die Varianten 3a und 3b. 3a berücksichtigte nur mein vorhandenes Wasserrecht und 3b berücksichtigt mich gar nicht. Eine Variante, die beide Planungen beinhaltet, gibt es nur von Herrn Lind und mir. Klingt aber doch gut, so eine tolle Aussage wie „alles“ in der Zeitung. Ja, mit Aussagen in der Zeitung hat es  Herr Jäger. Wie sagte er doch in der Stuttgarter Zeitung im März über die Situation der Familie Lind? „[…] Linds, die immer gewusst hätten, dass sie sich in hochwassergefährdetem Gelände befänden. Für ihr Haus gebe es keinen qualifizierten Bebauungsplan. Die Familie habe auf eigenes Risiko gebaut“. Seltsam, seltsam, mir liegt inzwischen eine Kopie eines Dokumentes vor, auf dem „Bebauungsplan Seelenwinkel“ sowie das Datum von 26.04.1958 steht; sicher keine Fälschung? Auf dem Plan sind doch tatsächlich die Gebäude der Linds als Teil vom „Bebauungsplan Seelenwinkel“ eingezeichnet. Dies würde ja dann bedeuten, dass alle, die nach den Linds gebaut haben, ebenfalls wussten, dass es sich um „hochwassergefährdetes Gebiet“ handelt? Man könnte dann fast vermuten, dass alle in Oppenweiler auf eigenes Risiko dort gebaut hätten, wenn man nach Herrn Jägers Aussage in der Zeitung geht. Wie alte Bilder nämlich zeigen, war die Familie Lind die erste Bebauung in diesem ganzen Bereich. Von der Familie Lind bis zur B14 war damals nämlich noch komplett unbebaut, MBO wurde z. B. erst 1965 gegründet. Ins Murrtal könnte deshalb auch die bisherige Haltung des Remstaler Wasserverbandes passen: „ Wir sind die Guten und Plüderhausen die Bösen, die uns nur behindern“. Die Lösung für Tauwetter im Remstal war einfach; wie man es gemacht hat, stand im genannten Beitrag…

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