E-mail von Bürgermeister Steffen Jäger vom 08.03.2011 an mich:
"[...] Die
Bedeutung der Wasserkraft auch für die künftige Energiegewinnung ist
unbestritten [...]"
Von Herrn Bürgermeister Steffen Jäger wurde bei der öffentlichen
Gemeinderatssitzung in Oppenweiler, bei der über die Einleitung des
Planfeststellungsverfahrens mit der Variante 3b am 27.03.2012 entschieden wurde, öffentlich
- in meinem Beisein - mitgeteilt, dass die Studie Ausbaupotenziale
der Kleinen Wasserkraft im Einzugsgebiet des Neckars folgendes aussagen
würde (wörtlich aus der "Brücke" vom 3. April 2012):
"Bei Zugrundelegung der genehmigten Wassermenge kommt man zu dem
Ergebnis, dass die Wasserkraft an der Rüflensmühle unwirtschaftlich ist.
Ebenfalls belegt wird dies durch die Studie Ausbaupotenziale
der Kleinen Wasserkraft bis 1000 kW im Einzugsgebiet des Neckars"
unter Berücksichtigung ökologischer Bewirtschaftungsziele (Auftraggeber:
Ministerium für Umwelt Klima und Energiewirtschaft BW, Bearbeitung Büro am Fluss, Mai
2011). Nach dieser ist der Standort Rüflensmühle als unwirtschaftlich
einzustufen".
Die Internetseite des Ministeriums sagt zur Studie:
"Dabei wurden sowohl Ausbaupotenziale an bereits für die
Wasserkraft genutzten Standorten abgeschätzt wie auch Neubaupotenziale an noch
nicht genutzten Querbauwerken ermittelt. Bei der Bewertung der einzelnen
Standorte wurden die ökologischen Gesichtspunkte berücksichtigt, insbesondere
die Durchgängigkeit und die Abflussverhältnisse. Die hierfür erarbeitete
Methodik ist in der Potenzialstudie ausführlich beschrieben."
Die Studie hat also nur das AUSBAUPOTENTIAL der
Rüflensmühle untersucht und NICHT den gesamten Standort und dessen gesamte
Wirtschaftlichkeit bewertet.
Die Studie sagt für die Rüflensmühle aus, dass ein Ausbau von 43 kW auf 53
kW möglich wäre, aber mit Ausbaukosten in Höhe von ca. 350.000 Euro unwirtschaftlich sei. Weiter nimmt die Studie eine ökologische Mindestwassermenge von 208 l/sec
an. Gemäß "Brücke" vom 03.04.2012 und Schreiben vom LRA (siehe Post Mindestwasser)
werden aber für die neue Murr 800 l/sec gefordert, d. h. fast 4-mal so viel wie
von der Studie festgelegt. Diese Diskrepanz wurde vom Landratsamt bis heute
nicht aufgeklärt, die Herausgabe der Daten zur geforderten Mindestwassermenge an der
Rüflensmühle wird vom LRA seit über einem Jahr verweigert.
In der Realität kann die Rüflensmühle von 30 kW auf 55 kW ausgebaut werden.
Die Baukosten für das Kraftwerk liegen nach aktuellem Kostenvoranschlag unter
130.000 Euro. Das Thema Fischpass muss erst noch geklärt werden (siehe Post
Fischpass). Dies bedeutet, dass der Studie eine falsche Datenbasis zugrunde liegt. Damit ist der Ausbau und auch der Anlagenstandort Rüflensmühle
nach aktuell gültigem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)
2012 ein sehr wirtschaftlicher und damit auch problemlos ausbaubarer Standort
- ganz im Gegensatz zu der Behauptung von Herrn Jäger!
Dies ist ein schnell und einfach nachprüfbares Beispiel, was von den
Argumenten des Wasserverbandes Murrtal und vor allem des Vorsitzenden Herrn
Jäger gegen die Rüflensmühle zu halten ist. Dankenswerterweise wurde diese Aussage
in der "Brücke" öffentlich abgedruckt!
Diese Behauptung über die Aussage der Studie zur Wirtschaftlichkeit der Rüflensmühle wird sogar auf der aktuellen Verbandsinternetseite weiter aufrecht erhalten (Besucht am 17.05.2012).
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.